Gamelan

Gamelan
Ga|me|lan 〈n. 15javan. Orchester mit Schlaginstrumenten, auch Blas- u. Streichinstrumenten, zu kultischen Veranstaltungen u. Schattenspielen; oV Gamelang [<malaiisch]

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I
Gamelan
 
[nach den auf der indonesischen Insel Java populären Gamelan-Musikinstrumenten], zentrale Internet-Quelle für Informationen über die Programmiersprache Java. Gamelan bietet u. a. Diskussionsforen für Java-Entwickler, aber auch Java-Quellprogramme aller Art.
II
Gạmelan
 
[indonesisch, von javanisch gamel »handhaben«, »umfassen«] das, -s/-s, Sammelbezeichnung für Instrumentenensembles auf Java und Bali, den übrigen Großen und einigen Kleinen Sundainseln sowie (mit eigener Tradition) Westmalaysias, die vorwiegend aus metallischen Idiophonen gebildet sind. Gamelanmusik erklingt heute bei rituellen, kulturellen und sozialen Anlässen und wird vom Rundfunk verbreitet. Den Funktionen entsprechend gibt es Gamelanorchester verschiedenster Besetzungen. Die Instrumente lassen sich in drei Hauptgruppen gliedern: 1) solche, die die unverzierte Kernmelodie (Balungan) oktaviert und in langen Noten vortragen; 2) solche, denen die Umspielung und Verzierung (Panerusan) der Kernmelodie zugeordnet ist; 3) solche, denen interpungierende Funktion zukommt, indem sie die Stücke in Abschnitte gliedern.
 
Das volle javanische Orchester besteht aus einer Anzahl hängender Gongs verschiedener Größe (Gong oder Kempul), aus waagerecht aufgereihten Gongs verschiedener Stimmung (Kenong, Ketuk, Kempyang), aus horizontal über einem Kasten angeordneten Gongspielen (Bonang), aus bis zu zehn Metallophonen, deren sechs oder sieben Bronzeplatten über einem hölzernen Resonanzkörper ruhen (Saron), aus drei Metallophonen, deren Bronzetasten über je einem röhrenförmigen Resonanzkörper angebracht sind (Slentem, Gender), aus einem Xylophon (Gambang), einer Flöte (Suling), einer gewölbten zweisaitigen Laute (Rebab), einer Zupfzither (Celempung, Siter), aus drei Handtrommeln (Kendang gending, Ketipung, Ciblon), aus Chor- und Einzelsängern; begleitet das Gamelan einen Tanz, so können eine Schlitztrommel und eine Metallklapper dazukommen.
 
Auf Bali, wo Zusammenstellung und Benennung der Instrumente erheblich vom javanischen Vorbild abweichen, existieren 7-, 6-, 5- und 4-Ton-Skalen. 7-Ton-Gamelans sind alle altbalinesischen Ritualorchester; 7- oder 6-tönig ist die Musik der von der Suling angeführten Gambuh, der dramatischen Musik auf Bali. Am häufigsten sind heute die 5-Ton-Gamelans; sie begleiten Tänze, Schattenspiele, Kriegstänze, Maskenspiele und rituelle Opfertänze jeweils in verschiedener Formation. 4-Ton-Skalen benutzt die Formation Angklung (aus genderartigen Instrumenten zusammengesetzt, die beim Totenkult erklingen). Obwohl Text und Musik der Kernmelodien in Lontaren (»Büchern« aus Palmblättern) notiert sind, wird die Musik auf Bali im Rahmen strenger formaler Regeln improvisiert.
 
 
J. Kunst: Music in Java (Den Haag 31973);
 C. McPhee: Music in Bali (New Haven, Conn., 1966, Nachdr. New York 1976);
 E. Schlager: Rituelle Siebentonmusik auf Bali, 2 Tle. (Bern 1976);
 M. Hood: The evolution of Javanese gamelan, 2 Bde. (Wilhelmshaven 1980-84);
 R. Gramich: Einf. in die mitteljavan. G.-Musik (1995).

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Ga|me|lan, Ga|me|lang, das; -s, -s [indon.]: Orchester mit einheimischen Instrumenten auf Java u. Bali, das vor allem Schattenspiele u. rituelle Tänze musikalisch begleitet.

Universal-Lexikon. 2012.

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